In der vorliegenden Diplomarbeit werden Positionen kritischer Akteur_innen zum neuen Wiener Prostitutionsgesetz 2011 in den Blick genommen, die als „kritische Gegenöffentlichkeit“ bezeichnet werden. Dabei stehen die Gemeinsamkeiten und Bruchlinien dieser unterschiedlichen Positionen im Zentrum des Forschungsinteresses. Der Forschungsfrage wird sowohl durch eine theoretische, als auch durch eine empirische Untersuchung nachgegangen. Durch die Bezugnahme auf die postkoloniale feministische Theorie, das feministische Spannungsfeld Sexarbeit sowie auf die Verbindungslinien zwischen Sexarbeit, Migration und vergeschlechtlichten Arbeitsverhältnissen findet eine Annäherung an die Forschungsfrage statt. Die empirische Untersuchung setzt sich aus der Analyse von zwei durchgeführten Expert_inneninterviews, Stellungnahmen und Presseaussendungen von NGOs und der Internetplattform „sexworker.at“ sowie kritischen Medienberichterstattungen zusammen, die im Zeitraum zwischen Juli 2011 und September 2013 erschienen sind. Ihre Kritikpunkte an den gesetzlichen Veränderungen, sowie ihre Forderungen und widerständigen Strategien werden miteinander verglichen und durch den Einsatz der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring analysiert. Durch die Zusammenführung der Theorie mit dem empirischen Forschungsteil ergibt sich ein komplexes Bild der verschiedenen Positionen. Diese sind von Differenzlinien durchzogen, die sich anhand des begrifflichen Umgangs mit Sexarbeit, der Selbstverortung der Akteur_innen, sowie der Wahrnehmung der Problemlage migrantischer Sexarbeiter_innen zeigen.
Bauer, Lisa (2014): "Only Rights Can Stop The Wrongs". Das neue Wiener Prostitutionsgesetz 2011 und seine Rezeption durch eine kritische Gegenöffentlichkeit.
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