News 2016 #6
„Obergrenze“ eingezogen. Balkanroute dichtgemacht. Lager geräumt. Tränengas und potenzieller Waffeneinsatz gegen Schutzsuchende. Die Proteste klingen nicht sehr laut. #refugeeswelcome #refugeeswelcome #refugeeswelcome #refugeeswelcome
In eigener Sache
Unser feminIEsta-Jour-fixe Ende Februar 2016 war wieder als Lese- und Diskussionsrunde konzipiert, diesmal zur Frage „Wie feministisch, postkolonial und dekolonial forschen?“ Zur Debatte stand unter anderem die Charter of Decolonial Research Ethics. Wer sie noch nicht kennt: Lesen!
Weiter geht es mit einer Veranstaltung, zusammen mit der Frauen*Solidarität in Anknüpfung an die feminIEsta-Diskussion zu „Terror/ismus“: Terrorismen diskutieren. Feministische Perspektiven auf internationale Gewalt, Podiumsdiskussion am 13. April 2016, 19h, 1090 Wien, C3, Sensengasse 3. Mit Claudia Brunner, Dudu Kücükgöl und Fanny Müller-Uri; Moderation: Hanna Hacker Wir freuen uns auf rege Beteiigung und planen, bei Interesse ein Treffen zur Fortsetzung der Diskussion anzubieten, voraussichtlich am 20. April. Näheres bei der Veranstaltung – stay tuned!
Aktuell zur Nachahmung empfohlen:
Unter dem Hashtag #ausnahmslos hat im Januar, nach den Silvester-Ereignissen in Köln, ein breites Bündnis an frauenpolitischen und feministischen Akteur*innen gegen sexualisierte Gewalt und gegen Rassismen Position bezogen. Übrigens gratuliert feminIEsta zum Clara-Zektin-Preis für gesellschaftliche Intervention!
Im Anschluss an #ausnahmlos gründete sich die (deutsche) Plattform wirmachendas als Aktionsbündnis von „Neuankommenden und Einheimischen“. wirmachendas erarbeitete eine Stellungnahme zur „Kultur des Teilens und der selbstbestimmten Gestaltung unserer Welt“ und bündelt Informationen speziell zur rechtlichen Situation für Newcomers, Aktionen und Veranstaltungen wie die Reihe „Begegnungsort Buchhandlung“ sowie kritische Analysen auf der Website wirmachendas.jetzt.
News aus der Welt der Developmentkritik
Während der diesjährigen CSW, der UN-Kommission zum Status von Frauenrechten (New York, 14.–24.03.) bloggt(e) Julia Günther auf der Website von WIDE: Wie ist das also mit den internationalen Feminismen und der nachhaltigen Entwicklung?
Mitte März 2016 fand an der Uni Wien eine Studierendenkonferenz zur Entwicklungsforschung statt, In[ter]ventions, mit einer ganzen Reihe an Panels und Workshops zu feministisch-postkolonialen Themenstellungen.
Schon gesehen? quix. kollektiv für politische bildungsarbeit macht sich dran, Workshops und Materialien zu erarbeiten, die perfekt an feminIEsta anschließen: „antirassistische, antiheteronormative, antisexistische, queer-feministische, crip, entwicklungskritische, dekoloniale sowie postkoloniale Perspektiven in der Bildungsarbeit, u. a. im Feld der Entwicklungszusammenarbeit“: Wir sind gespannt!
Die vormalige Zeitschrift InPlainspeak. Talking About Sexuality in the Global South gibt es jetzt online. in neuer Aufmachung und lesenswert wie immer! Letzte Themen: „Love and Sexuality“, „Travel and Sexuality “, „Sexuality and Sex Work“.
Calls und Termine
Queer Feminine Affinities: Beiträge für die neue Online-Zeitschrift Feral Feminisms [Toronto] gesucht, Deadline 30.06.2016, http://feralfeminisms.com/cfps/.
Anarchistische Balkanbuchmesse in Zagreb, 08.–10.04.2016, http://www.ask-zagreb.org/engleski.htm.
Anarcha-Feminismus als Themenschwerpunkt bei der nächsten International Anarchist Studies Conference, Loughborough University, U.K., 14.–16.09.2016, http://anarchist-studies-network.org.uk/.
Popkultur
Beyoncé hat für ihren Liveauftritt mit Formation bei der US-amerikanischen Superbowl Anfang Februar viele hingerissene Reaktionen von Schwarzen Aktivist*innen, Fans und allies erhalten. Die Lyrics betonen Black Pride sehr politisch; die Show zeigte stilisierte Black-Panther-Elemente in der Aufmachung der Tänzerinnen, die sich zuletzt zum widerstandsgeschichtsträchtigen, insbesondere an Malcolm X gemahnenden X formieren. Der Videoclip zu Formation verwendet Symboliken, die an die Schwarzen Opfer in Folge des Hurrikan Katrina in New Orleans anspielen: Beyoncé liegt auf einem Polizeiwagen, der langsam im Wasser versinkt. Während Kritiker*innen problematisieren, inwieweit es sich hier um Anprangern oder doch auch um Kommerzialisierung realer Armuts- und Unterdrückungsverhältnisse handelt, hätte feminIEsta nicht ungern mehr über die Zwiespältigkeiten der so betont „sexy“ Komponenten der Inszenierung von Formation diskutiert. Malcolm X hat ja definitiv keine schwarzen Lack-Pants getragen … aber auch einem solchen Einwand mag Beyoncés bildlicher Mittelfinger gelten.
Neues zum Nach- und Weiter-Lesen
Davis, Angela Y. (2016): Freedom is a Constant Struggle: Ferguson, Palestine, and the Foundations of a Movement. Chicago: Haymarket Books
Lalor, K./Mills, E./Sánchez García, A./ Haste, P. (2016): Gender, Sexuality and Social Justice: What's Law Got to Do with It? Brighton: IDS. Gratis-Download
„Sick Sad Mad Crip Queer: Für ein feministisches Begehren der Senilität“. Hanna Hacker im Blog der Feministischen Studien, Feb. 2016.
Blog „Information über Neurodiversität und Queerness”
Blog „Presenting Disability Histories“
„BeHindernisse“: „BeHinderte“ Blogger_innen haben nach dem Hashtag #beHindernisse auch eine Website zum Thema Dis/Abilities eröffnet.
#refugeeswelcome #refugeeswelcome #refugeeswelcome #refugeeswelcome
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c/o Institut für
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