In dieser Arbeit wird der gesellschaftliche Einfluss der beiden First Ladies von Nigeria, Maryam Babangida (1985) und Mariam Abacha (1993–1999), sowie ihrer Programme, dem Better Life for rural Women Programme (BLP) zur Förderung von Frauen und dem Family Support Programme (FSP) zur Förderung von Familien untersucht. Es wird der Frage nachgegangen, ob unter dem Einfluss von Maryam Babangida und Mariam Abacha im Bereich nationaler Genderpolitik, tatsächlich Women Empowerment begünstigt wurde oder eine Fortführung des vorherrschenden patriarchalen politischen Systems mit Unterstützung von Frauen aus der politischen Elite stattfand. Unter Verwendung des Begriffs Femokratie von Amina Mama (2003), dem von Maxine Molyneux (1985) entworfenen Konzept zu Fraueninteressen und dem von Srilatha Batliwala (2007) entworfenen Rahmen von Women Empowerment wird überprüft, ob sich Frauen aus der Elite für ein großflächiges Women Empowerment einsetzten oder nur für die Erhaltung der vorherrschenden Militärregierung und ihrer persönlichen Karrieren handelten.
Durch punktuelle inhaltsanalytische und diskursanalytische Methoden werden die Widersprüchlichkeiten der politischen Partizipation von Frauen aus der politischen Elite und ihrer Arbeit für Women Empowerment analysiert. Beide First Ladies bedienten sich zur Umsetzung ihrer Interessen staatlicher Strukturen und stellten sich damit über alle Frauenorganisationen. Trotz zahlreicher Analogien in ihrer Rhetorik und ihren politischen Agieren wiesen Maryam Babangida und Mariam Abacha auch bedeutende Unterschiede auf.