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Heider, Angelika (2012) Women's rights in Kenya and their relevance to development.

Die neue kenianische Verfassung aus dem Jahr 2010 schreibt erstmals die unbedingte Gleichstellung von Mann und Frau gesetzlich fest. Trotz dieses Meilensteins ist die Stärkung von Frauenrechten ein viel diskutiertes und umstrittenes Thema, das nicht von allen gleichermaßen begrüßt wird. Speziell die Paragraphen zu Land- und Erbrechten für Frauen stoßen auf geballten Widerstand von konservativen Teilen der kenianischen Gesellschaft. Zusätzlich erschwert ein Dualismus von staatlichem und Gewohnheitsrecht eine zügige Umsetzung der heiklen Paragraphen. Die Vielzahl von Akteuren und Interessen machen es schwierig, klare Entscheidungen zu Gunsten der Frauen zu fällen, weil viele befürchten, Macht und Kontrolle über Frauen und Ressourcen einzubüßen. Obwohl Entscheidungen und Gesetze unter staatlichem Recht für alle bindend sind, besteht die Gefahr, dass diese durch gewohnheitsrechtliche Normen verwässert oder schlicht nicht umgesetzt und/oder angewandt werden. Kenias Zivilgesellschaft, d.h. vor allem Frauenrechtsgruppen und NGOs, sind jedoch aktiv bemüht, Druck auf die Regierung auszuüben und die Umsetzung der Verfassung gegen allen Widerstand voranzutreiben.

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