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Überblicke zum Thema „Feminismen und Entwicklungszusammenarbeit“

Es kann sehr aufschlussreich sein, Analysen und Debatten um Frauen/ Gender/Feminismen im Entwicklungskontext in ihrer historischen Abfolge zu betrachten. Daher ist diese Tipp-Liste (wie einige der anderen thematisch geordneten Lesehinweise) chronologisch aufgebaut, nicht alphabetisch.

 

Cornwall, Andrea/Edwards, Jenny (Hg.) (2014): Feminisms, Empowerment and Development. Changing women’s lives. London: Zed Books

„Empowerment“ ist Bezugsrahmen und Diskussionsfeld für die Beitragenden zu diesem neuen Sammelband aus dem Umkreis des britischen Institute of Development Studies.
 

Frey, Regina et al. (2006): Gender-Manifest. Plädoyer für eine kritisch reflektierende Praxis in der genderorientierten Bildung und Beratung“. Opens external link in new windowwww.gender.de/mainstreaming/GenderManifest01_2006.pdf

Eine Gruppe von Gendertrainer_innen nahm es in die Hand, Gender-Mainstreaming-Praktiken, wie sie auch in der Entwicklungszusammenarbeit gang und gäbe sind/waren, an ihren feministischen und queeren Herkünften zu messen. Erarbeitet wurde ein Manifest für „Gender“-Beratung, die geschlechtliche Zuschreibungen nicht verfestigt, sondern Ideologien der Zweigeschlechtlichkeit hinterfragt.

Bhavnani, Kum-Kum/Foran, John/Kurian, Priya A. (Hg.) (2003): Feminist Futures. Re-imagining women, culture and development. London: Zed Books

Der Band wendet die seit den 1990er Jahren verstärkte Aufmerksamkeit für „Kultur“ in der Entwicklungszusammenarbeit feministisch und versucht eine Zusammenführung von Cultural Studies und kritischen Überlegung zur Entwicklungspolitik.

Frey, Regina (2003): Gender im Mainstream. Geschlechtertheorie und –praxis im internationalen Diskurs. Königstein/Taunus: Ulrike Helmer Verlag

Regina Frey verbindet seit vielen Jahren und mit großem Engagement geschlechterpolitische Analysen und (alternative) Praxen zu Gleichstellung und Gender Mainstreaming.

Saunders, Kriemhild (Hg.) (2002): Feminist Post-Development Thought. Rethinking modernity, post-colonialism and representation. London: Zed Books

„Postdevelopment“ ist hier ein wichtiges Stichwort. Was kann es aus feministischer Sicht bedeuten? Die Autor_innen nähern sich dieser Frage mittels einer Auseinandersetzung mit Wissenschaftskritik, Technologien, Ökonomien, Begehren …


Kerner, Ina (1999): Feminismus, Entwicklungszusammenarbeit und postkoloniale Kritik. Eine Analyse von Grundkonzepten des Gender-and-Development Ansatzes. Münster: Lit-Verlag

Eine sehr griffige kritische Gegenüberstellung frauen- bzw. genderpolitischer Ansätze im Entwicklungskontext und postkolonialen Ansätzen von „Third-World“-Feministinnen.

Marchand, Marianne H./ Parpart, Jane (Hg.) (1995): Feminism, Postmodernism, Development. New York – London: Routledge

In diesem Sammelband geht es um Kritik an Repräsentationen von Frauen des „Südens“, um Identitätskonstruktionen und -dekonstruktionen von Women of Colour, um postmoderne Ansätze in Relation zu Gender-and-Development-Politiken und um „Expert_innen“-tum in der EZA.

Harcourt, Wendy (Hg.) (1994): Feminist Perspectives on Sustainable Development. London: Zed Books

Hier ist „Nachhaltigkeit“ eine wichtiges Referenz-Konzept für die Beiträge von Forscher_innen, Aktivist_innen und entwicklungspolitischen Akteur_innen, die sich mit Verhältnissen zwischen Wissensproduktion und Entwicklungspraxen befassen.

Kabeer, Neila (1994): Reversed Realities. Gender hierarchies in development thought. London: Verso

Neila Kabeer nimmt vor allem die Themen Haushalts-, Familien- und Reproduktionspolitik im Entwicklungsdenken unter eine geschlechterkritische Lupe.

Moser, Caroline O. N. (1993): Gender Planning and Development. Theory, Practice and Training. London – New York: Routledge

Moser gilt als „Erfinderin“ des Gender-and-Development-Ansatzes in der EZA und wird (auch zu Recht) daher als bürokratische Management-Befürworterin rezipiert. Ihr – wie Boserups schon „klassisches“ – Buch beinhaltet aber durchaus interessante Versuche, internationale Frauenbewegungen und Genderplanungspraktiken zusammenzudenken.

Boserup, Esther (1970): Woman’s Role in Economic Development. London: George Allen & Unwin

Boserups Buch ist „der” Klassiker, der als Gründungs- bzw. Anlasstext der ersten frauenorientierten Ansätze in der Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit gilt. Seit 1970 mehrere, auch kommentierte und erweiterte, Neuauflagen in verschiedenen Verlagen.

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