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Writing Bodies in Development. ‘Körper’ in auto/biografischen Texten der Development-Kontaktliteratur

Forschungsprojekt (Hanna Hacker)

Writing Bodies in Development befasst sich mit autobiografischen Texten, die von „Entwicklung“, „Entwicklungsarbeit“ erzählen. Analysiert werden deutschsprachige und französischsprachige Autor_innen bzw. Publikationen seit den 1960er Jahren mit Bezugnahmen auf „Afrika“.

Ich-Erzählungen, Memoiren, auto/ethnografische und auto/fiktionale Schriften zum Thema „Felderfahrung“ als Entwicklungsarbeiter_in, -helfer_in, -berater_in, -expert_in stellen eine spezifische, bislang wenig untersuchte und dabei höchst traditionsreiche Textsorte innerhalb des Genres der „Development-Kontaktliteratur“ dar. In seiner theoretischen Rahmung macht das Projekt feministische und postkoloniale Ansätze zur Repräsentation von Körpern, zu Performativität, Embodiment und Körperpraxen produktiv. In entwicklungskritischer Perspektive geht es darum, Konstruktionen von Körpern und Konzepte von „Entwicklung“ zu verbinden und jeweils auch historisch zu verorten. Angeknüpft wird zudem an das neu(er)e Interesse seitens der development studies an der Erfahrungswelt von aid workers. Einige der Fragestellungen des Projekts lauten im Einzelnen: Wie verbinden auto/biografische Erzählungen von Entwicklungsarbeiter_innen das Ich der Protagonist_innen mit der Darstellung von Körpererfahrungen und Körperpraxen? In welchen Topoi werden Körper als interkulturelle „Kontaktzonen“ des development encounter konstruiert oder auch vermieden? Mittels welcher Schreibstrategien kommen körperbezogene Aspekte beispielsweise von Raum, Fortbewegung, Wohnen, Kleidung oder Ernährung in den Text? Inwiefern beziehen sich die Narrationen auf Begehren, auf Genuss, auf Arbeit, Krankheit, Gewalt? Welcher Körper wird geschrieben: der eigene, der fremde, der vergeschlechtlichte, rassialisierte, generationalisierte? Welche Rolle spielen verschiedene Textintentionen wie etwa pädagogisch-didaktische Darstellungen, autoethnografisch-reflexive Versuche, populäre Unterhaltungstexte?

Und nicht zuletzt geht es um das Schreiben als Körperpraxis per se.  

Bisher erschienen:

- Hacker, Hanna (2012): Ausbruch in Schweiß. Erinnerungen an Körper in Entwicklungshelfer_innen-Memoiren. In: dies.: Queer Entwickeln. Feministische und postkoloniale Analysen. Wien: Mandelbaum, 70–94.     

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